Unter dem Thema „Meeting the Moment: Nuclear Stewardship in an Age of new Technology and Global Tensions“ fand das 65. jährliche Treffen des Instituts für Nuclear Materials Management INMM vom 21. bis 26. Juli 2024 in Portland, USA, statt. Von CNTR nahmen Lukas Rademacher und Malte Göttsche teil.
Für den Erfolg nachhaltiger Bemühungen um nukleare Abrüstung sind verlässliche und weithin akzeptierte Verifikationsmaßnahmen unabdingbar. Einer der Aspekte des Abrüstungsprozess ist die Buchhaltung und Kontrolle der Lagerbestände an spaltbarem Material. Geeignete Verifikationsmethoden für diesen Zusammenhang kann der Werkzeugkasten der „Nuklearen Archäologie“ bereitstellen – ein Methodenkatalog, der sich auf die Rekonstruktion der Produktions- und Entnahmegeschichte von spaltbarem Material konzentriert. Lukas Rademacher hielt unter Beteiligung von Malte Göttsche den Vortrag „Forensic Measurements for Nuclear Archaeology - Trawsfynydd revisited“. Dieser behandelte die Rekonstruktion von Reaktorhistorien anhand von forensischen Messungen an Reaktorstrukturen und deckte somit das Promotionsprojekt von Lukas Rademacher ab.
In einem weiteren Vortrag wurde die Arbeit mit den Archiven der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe abgedeckt. Der Vortrag „Reconstructing nuclear histories with archives - hands-on lessons learned“, gehalten von Sophie Kretzschmar, Lukas Rademacher und Malte Göttsche, beleuchtete Chancen und Hindernisse der dokumentenbasierten Nuklearen Archäologie. Insbesondere befasste er sich mit der Frage, wie verschiedene Informationsarten aus der Dokumentation bewertet werden können, um Vertrauen in eine deklarierte Produktionshistorie aufzubauen. Zusammen mit dem ehemaligen Kernforschungsprogramm aus Karlsruhe wurde für die Erforschung eines realen Szenarios der Zugang zu den Archiven gewährt.
Das jährliche Treffen des INMM ist ein internationales Forum für den Austausch der neuesten technischen Informationen zu allen Aspekten des Managements von Kernmaterial. Jedes Jahr werden Sitzungen zu den Themen Sicherungs- und Sicherungsmaßnahmen, Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle, internationale Sicherungsmaßnahmen, Anlagenbetrieb, Verpackung und Transport, verbrauchte Brennelemente, Informationssicherheit, Inspektionen, Eindämmung und Überwachung, Messtechnik, nukleare Verarbeitung, Aus- und Weiterbildung sowie physischer Schutz abgehalten. Während des viertägigen Treffens fanden gleichzeitig über 50 Bildungsveranstaltungen statt.