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Weizenbaum-Studienpreis 2024

Prof. Dr. Dr. Christian Reuter und Dr. Thomas Reinhold stehen nebeneinander.
Thomas Reinhold erhält den Studienpreis für seine Dissertation

Dr. Thomas Reinhold hat für seine von Prof. Dr. Dr. Christian Reuter betreute, im Jahr 2023 abgeschlossene Dissertation den 1. Preis des Weizenbaum-Studienpreises 2024 erhalten. Die Preisverleihung fand am 26. Oktober 2024 in Bremerhaven im Rahmen der FIfF-Tagung statt.

Der Cyberspace und seine globalen Infrastrukturen werden zu einem Bereich nachrichtendienstlicher und militärischer Operationen, was sich in der Schaffung militärischer Cyberabteilungen und der Integration des Cyberspace in die Sicherheits- und Verteidigungsstrategien von Staaten zeigt. Viele traditionelle Instrumente der Transparenz, Deeskalation und Rüstungskontrolle funktionieren aufgrund der technischen Merkmale des Cyberspace nicht. Die Dissertation „Towards a Peaceful Development of Cyberspace - Challenges and Technical Measures for the De-escalation of State-led Cyberconflicts and Arms Control of Cyberweapons“ von Dr. rer. nat. Thomas Reinhold untersucht, wie die Deeskalation staatlich geführter Konflikte und die Rüstungskontrolle von Cyberwaffen durch die Übernahme bestehender technischer Maßnahmen aus anderen Bereichen der Informatik erreicht werden kann. Er stellt ein Klassifizierungssystem für Cyberwaffen, Ansätze zur Reduzierung von Beständen und Methoden zum Nachweis der Nichtbeteiligung an Cyberkonflikten vor. Darüber hinaus gibt er Einblicke in die Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten der Informatik bei der Förderung der friedlichen Nutzung des Cyberspace. Prof. Dr. Volker Roth fungierte als Zweitgutachter. Die Dissertation kann hier und hier eingesehen werden.

Mit dem Weizenbaum-Studienpreis will das FIfF herausragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftler*innen auf diesem Gebiet auszeichnen. Studierende und Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase sollen zu einer fundierten und differenzierten Auseinandersetzung mit Fragestellungen im Bereich Informatik und Gesellschaft angeregt werden. Der Preis wurde 2010 zum ersten Mal verliehen. Seitdem hat das FIfF Arbeiten zur Anonymität im Internet, zur Online-Durchsuchung, zum Einsatz mobiler IT-Systeme im Unterricht, zur Videoüberwachung, zur Informationsmacht im Internet, zur Kriminalprognostik und vielen anderen Themen ausgezeichnet.

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